Climb & Coffee - Klettercafé für geflüchtete Menschen

Climb & Coffee – das Klettercafé für geflüchtete Menschen in Freiburg

 

Schon seit ein paar Monaten findet „Climb & Coffee“ immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr im Kletterzentrum statt. Wir haben uns mit Bärbel Blaum unterhalten, um e
uch diese Klettergruppe vorzustellen.

Für wen ist die Klettergruppe „Climb & Coffee“?

„Climb & Coffee“ ist für Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten – vor allem Kinder und Jugendliche. Eingeladen ist die ganze Familie, auch Eltern dürfen klettern wenn sie möchten – oder das Sichern lernen. Für die weniger Kletter-affinen Familienmitglieder gibt es Kaffee und Kuchen. Zur Zeit sind die Teilnehmer:innen ausschließlich aus der Ukraine geflüchtete Familien.

Wann kommt trefft ihr euch immer im Kletterzentrum?

Treffpunkt ist mittwochs ab 16 Uhr bis 18 Uhr im Foyer. Bei Interesse unbedingt anmelden! baerbel.blaum@dav-freiburg.de

Ursprünglich war es eine offene Veranstaltung, die nun so gut besucht wird, dass wir eine Anmeldung per Email einführen müssen. Wir treffen uns auch in den Ferien und an Feiertagen. Wir waren sogar am Ukrainischen Nationalfeiertag (24.08.) gut besucht.

 

Wie lange gibt es die Gruppe Climb & Coffee schon?

Seit dem 14.04.2022.

Wie hat es angefangen?

Zwei Trainer:innen der Sektion wollten ein Angebot schaffen, das Integration und Vernetzung erleichtern, Ablenkung schaffen, sportliche Erfolgserlebnisse ermöglichen sollte. Zahlreiche Helfer:innen haben schon das allererste Treffen unterstützt.

Wer hatte die Idee?

Genaugenommen die Sektion Karlsruhe 🙂 Wir haben sie kopiert.

Was ist das Besondere an der Gruppe?

Die große Anzahl ehrenamtlicher, hilfsbereiter Helfer:innen, die keine Angst vor der Sprachbarriere haben. Außerdem die Altersdurchmischung – vom Säugling bis zum Senior ist alles dabei.

Wie verständigt ihr euch, denn ihr sprecht nicht alle ukrainisch oder englisch?

Es gibt zwei Russisch-sprachige Helfer, von denen einer Sportkletter-Trainer ist, der Rest ist improvisiert – aber die Kinder und auch manche Eltern haben in den letzten Monaten viel Deutsch gelernt! Einige Eltern sind von Anfang an dabei, haben die wichtigsten Dinge gelernt und erklären den neuen Kindern alles, wenn uns die Wörter fehlen. Eine der wichtigsten Menschen in der Gründungsphase ist schon vor neun Jahren aus Odessa gekommen und zweisprachig, sogar ihre sechsjährige Tochter übersetzt, wenn es nötig ist. Kurz, wir helfen uns gegenseitig über die Sprachbarriere.

Kommen meistens die gleichen Trainer und Betreuer vorbei?

Ja, es ist ein Pool von fast zwanzig Leuten.

Habt ihr ein bestimmtes Programm mittwochs oder was macht ihr meistens?

Zunächst werden die Gäste mit Kaffee, Kuchen und Schorle bewirtet, dabei werden die Gurte angezogen und kontrolliert. Dann werden abhängig von der Belegung der Kletterhalle alle Bereiche genutzt, vor allem die kleine Halle. Der Ausbildungsbereich dient zur Zeit ab 16:30 Uhr zum Unterrichten einer kleinen Gruppe im Sichern oder Vorstieg, manche Teilnehmer:innen klettern auch motiviert in der großen Halle. Wir reagieren flexibel auf die Belegung und die Helferzahl.

Was ist das Tolle am gemeinsamen Klettern?

Die Kinder (und manche Erwachsenen) lernen, ihre Scheu vor der Höhe zu überwinden und Vertrauen zu fassen – in sich selbst und in die Helfer:innen. Sie entdecken, dass die Kletter-Bewegung ihnen Freude bringt, und bilden neue Freundschaften untereinander.

Wie viele Leute seit ihr denn meistens?

Fünf bis zehn Helfer:innen, darunter zwei ganz regelmäßige, die selbst aus der Ukraine geflüchtet sind, ein Vater aus Odessa und ein einzelstehender Senior aus Charkiw.

Gibt es irgendwelche Voraussetzungen wenn man als Teilnehmer vorbeikommen möchte?

Bitte anmelden – wir haben bereits viele Gäste.

Kann man vorbeikommen, wenn man noch nie geklettert ist?

Ja.

An wen wendet man sich, wenn man vorbeikommen möchte?

Bärbel Blaum (email siehe oben) oder Nikolaj Duckhart (oft als Trainer im Kletterzentrum).

Vielleicht sucht ihr noch mehr Trainer und Helfer für den Mittwoch? An wen kann man sich dann wenden?

Neue sind immer willkommen – im Zweifel entlasten sie welche von denen, die schon länger dabei sind. Mittwoch um 16 Uhr ist ja nicht immer einfach. Auch an baerbel.blaum@dav-freiburg.de wenden oder in der Kletterhalle ansprechen 🙂

Kann man euch mit Spenden unterstützen? An wen wendet man sich dann?

Gerne! Wir zahlen Eintritte an die Kletterhalle für alle Teilnehmer:innen und benötigen dafür Spenden und Fördermittel.

Spendenkonto der Sektion: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

IBAN: DE10 6805 0101 0013 1933 20 BIC: FRSPD E 66XXX, unbedingt Verwendungszweck “Ukrainehilfe” angeben – Vielen Dank!

Was gefällt dir persönlich an der „Climb & Coffee“ Gruppe?

Am Schönsten finde ich, dass die Kinder mit der Zeit mutiger werden, aber auch, dass sie sich anfreunden und sich gegenseitig unterstützen. Was gibt es wichtigeres als neue Freunde, wenn man fremd ist?

 
Vielen Dank an Bärbel für dein Engagement und, dass du dir Zeit genommen hast, uns ein paar Fragen zu beantworten!

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